Private Altersvorsorge: Ein Umdenken in der Politik?

Am Anfang dieses Jahres hat die Bundesregierung eine sogenannte Fokusgruppe ins Leben gerufen, die sich um das Thema private Altersvorsorge kümmern soll, wie seinerzeit im Koalitionsvertrag festgelegt. Es ging nicht um weniger, als eine Reform derselben. Den Vorsitz dieser Gruppe hat das Finanzministerium inne; beteiligt sind auch Wirtschafts- und Arbeits-/ Sozialministerium. Auch sind Verbraucherschutz, Branchen- und Sozialverbände neben weiteren vertreten. BaFin, Bundesbank und die Deutsche Rentenversicherung haben jeweils ein Auge darauf.

Festzustellen war und ist, ob ein öffentlicher Fonds (also staatlich gelenkt) helfen kann, nach Altersvorsorge suchenden Anlegern, ein effektives und zugleich kostengünstiges Angebot zu unterbreiten. Und ob es Alternativen zu der (teuren) Riester Lösung als staatlich anerkanntes Produkt gibt, die höhere Renditen versprechen.

Der im Juli 2023 vorgelegte Bericht zeigt nun, dass die ehemals starre Haltung zu Garantien und Absicherungen, festen Rentenzusagen und Kapitalerhalt der Realität zu weichen scheint. Neu ist das Wort „Flexibilität“ und der Verzicht auf eine erzwungene Verrentung.

Was bedeutet das in der Praxis? Nicht weniger als eine Erhöhung der Aktienquote zum Wohle einer möglichen Ertragssteigerung für die langfristig laufenden Sparpläne der Altersvorsorge. Zu den bestehenden Produkten sollen künftig auch sogenannte Altersvorsorgedepots kommen, die – staatlich gefördert – Fonds beinhalten werden.

Auch stellt dieser Bericht als Empfehlung heraus, dass ein Staatsfonds für die private Altersvorsorge nicht weiterverfolgt werden soll. Wir alle wissen, wenn der Staat sich einmischt und die Zügel in die Hand nimmt, wird fairer Wettbewerb verzerrt; mögliche Vielfalt eingeengt.

Jetzt warten alle darauf, dass der Gesetzgeber diese Punkte aufgreift und im Laufe dieser Legislaturperiode ins Parlament gibt, damit eine zukunftsweisende und reformierte Altersvorsorge in Deutschland greifen kann.

Es bleibt also weiter spannend und voraussichtlich bereitet sich der Boden für Makler und Vermittler, die auch schon in der Vergangenheit Sparpläne und Anlagevermögen für Ihre Kundinnen und Kunden in Fonds und fondsgebundene Strategien lenkten. Diese Vermittler können auf ihren Erfahrungsschatz zurückgreifen und, wenn es dann staatlich geförderte Sparmöglichkeiten gibt, neue Kundengruppen erschließen; jenseits der klassischen garantierten Anlage!

Zu früh freuen ist aber nicht angesagt; das Damokles-Schwert des Provisionsverbots ist zwischenzeitlich wieder an den Faden geknotet worden. Man könnte auch sagen „Die unendliche Geschichte“…

Ihr Peter Stowasser

 

Frankfurt, 17. Oktober 2023

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